Was mich, seitdem ich mich mit der Streetfotografie intensiv beschäftige, immer wieder fasziniert hat, ist der sich ständig ändernde Lichteinfall auf Straßen, Plätzen und in anderen urbanen Orten.
In einem Moment ist ein Ort langweilig, grau und nichtssagenden, im nächsten Moment kommt die Sonne wieder hinter der Wolke hervor und du siehst, dass sie genau den Teil eines Werbeschildes im Hintergrund erhellt, der mit exakt der in wenigen Sekunden vorbeigehenden Person ein grandioses Streetfoto ergibt.
Der Trick für wirklich gute Streetfotografie, die nicht so sehr auf Situationen aus ist, nicht auf den “Decisive Moment”, sondern eher die Schönheit des Alltags bilden möchte, ist das richtige Licht. Nur Sonne hilft dir, Dinge dramatischer, betonter und eindringlicher zu gestalten – so dass all deine Instagram-Follower gar nicht mehr anders könne, als voller Erregung den Like Button zu drücken.
Mein Rat an angehende Licht-Schatten-Fotografen
Was also solltest du tun, wenn du dich gerade erst an die Licht-Schatten-Fotografie herantastest? Mach mittags Siesta! Mittags bekommt man auf der Straße einen Sonnenstich und nicht die Fotos, die später mal in der Ewigkeitsliste landen. Gehe morgens, d.h. vor 9 Uhr und abends, d.h. gerade im Sommer nach 17 Uhr, mit deiner Kamera auf die Straße.
Halte dann Ausschau nach dem Licht, das zwischen zwei Häuserecken hindurchschaut, das durch ein Eckschaufenster scheint, durch ein Auto – kurz: alles, was den urbanen Raum noch spannender, noch mehr zu einer gelungenen Komposition macht.
Die Menschen, die dich auf der Straße fotografieren sehen, werden sich wundern, was du machst, werden das Objekt deiner fotografischen Begierde nicht auf den ersten Moment entdecken, doch wenn sie dich fragen kannst du ihnen sagen: “Ich bin Lichtbildner”.
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