Du bist Street-Anfänger und willst neu in die Streetfotografie einsteigen und bist auf der Suche nach der besten Kamera für dieses Genre? Du hast bisher analog fotografiert und möchtest nun digital fotografieren, bist dir aber unschlüssig, welche Kamera die richtige für deinen Einstieg in die digitale urbane Fotografie ist? Oder deine Kamera hat ihre beste Zeit hinter sich weil du sie die letzten Jahre täglich beansprucht hast und du möchtest modernere, zeitgemäßere Kameratechnik?
Ich habe dir die besten Kameras für Street Photography in 2023 zusammengefasst und hoffe, deine Kaufentscheidung ein wenig erleichtern zu können. Um gleich alles aus deiner Kamera rauszuholen, kommt vielleicht auch mein 1:1 Street Photography Coaching für dich in Frage.
- Sensorgröße
- Verarbeitung des Objektivs bei Festbrennweite
- Größe und Gewicht
- Optischer Sucher
- Schneller Autofokus
- und natürlich: der Look. Unauffällig sollte sie sein.
Fuji x100v: mein Favorit für die Fotografie in der Stadt
Seit etwa 6 Monaten habe ich nun selbst die Fuji x100v fast in Dauereinsatz und muss sagen, dass diese Kamera meine Traum-Ausrüstung für Street Photography derzeit darstellt. Das klappbare Display hat für mich den Ausschlag gegeben, obwohl ich das Vorgängermodell Fujifilm x100f auch besitze, die neue Fuji x100v zu erstehen. Gegenüber dem Vorgängermodell hat die Fujix100v eine bessere Sensor-Technik mit dem X-Trans-CMOS-4-Sensor mit 26 Megapixel gegenüber dem Vorgängermodell mit 24 Megapixel, was nur einen kleinen Sprung darstellt – man aber sagen muss, dass mehr Megapixel nicht immer auch eine bessere Bildqualität bedeuten. Rein subjektiv habe ich jedoch das Gefühl, dass es hier der Fall ist.
Weitere kleine Erneuerungen ist die höhere Auflösung des elektronischen Suchers gegenüber dem Vorgänger, eine höhere Serienbildrate, zudem sind im Objektiv nun zwei asphärische Linsen statt nur einer verbaut. Für ca. 1400 Euro erhält man hier eine wirkliche Traum-Street-Kamera sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
Ricoh GR3(x): Technik-Wunderwerk in unauffälliger Verpackung
Lange habe ich für meine Fotografie-Touren durch die Stadt auch die Ricoh GR3 neben der Fuji x100f bzw. Fuji x100v benutzt, aber ich mag die Filmsimulationen wie Classic Chrome oder auch die die Schwarz-Weiß-Simulationen der Fuji X-Serie einfach lieber – obwohl ich meist RAW fotografiere, greife ich doch gern ab und an darauf zurück. Man muss allerdings sagen, dass die Ricoh GR3 unschlagbare Vorteile gegenüber der Fuji x100v hat, neben die handliche Größe und dass sie nur ca.300 Gramm wiegt. Die GR3 ist also die ideale Streetfotografie Kamera die man immer dabei haben kann. Zudem sieht sie eher aus wie ein Spielzeug und nicht wie eine technisch hochgerüstete Kamera die sie ist, sie stellt deshalb eine sehr unauffällige Alternative zu allen anderen Street-Kameras dar.
Die Ricoh GR3x hat nun eine 40mm Festbrennweite. Wer also auf ein Objektiv zwischen Weitwinkel- und Normalbrennweite steht, ist mit diesem neuen Produkt aus dem Hause Ricoh bestens aufgehoben. Kostenfaktor ist hier ca. 1000 Euro, also ein ziemlicher Preissprung gegenüber den Vorgängermodellen.
Leica Q2 und M10/ M11: Luxus-Ausrüstung für ambitionierte Streetfotografen
Die Leica Q2 hat sich im Streetfotografie-Markt mittlerweile fest etabliert. Gegenüber der M-Serie hat sie ein fest verbautes Objektiv, ein Leica Summilux 1:1.7/28 ASPH. 28mm ist mit 35mm die klassische Brennweite für Street Photography – von Cartier-Bresson bis Bruce Gilden wurde dieser Bereich von den großen Streetfotografen geliebt. Neu ist Ende 2021 auch die Leica Q2 Reporter herausgekommen, die etwas unauffälliger und zugleich robuster verarbeitet ist, für die kleinen und größeren Herausforderungen bei der Street- bzw. Stadt-Fotografie – ohne den roten Leica-Punkt und mit einer Kevlar-Armierung. Kostenpunkt ist wie bei der Q2 und der Q2 Monochrom hier ca.5500 Euro.
Für die, die einer Festbrennweite gegenüber skeptisch sind weil sie gerne ihre Brennweite in der Street Photography variieren wollen, und manchmal mit 24mm, manchmal 28 oder 35mm aber auch 50mm oder 85mm auf die Straße gehen möchten, eignet sich die M-Serie bestens. 2023 wird das Jahr der Leica M11 werden. Die Leica M10/ M11 ist wohl die Traumkamera eines jeden Streetfotografen. Die Leica M11, die im Januar 2023 rauskommen wird, wird einen 60MP-Sensor mit variablen Einstellmöglichkeiten 50MP/36MP/15MP in RAW haben. Sie wird mit USB-C, Wi-Fi auf 2,4 GHz und 5 GHz und Bluetooth ausgerüstet sein und Tethering unterstützen. Das Design wird sich gegenüber der Leica M10 auch geringfügig ändern. Alles in allem wird das wohl die Traum-Street-Photography-Kamera des Jahres 2023 werden -wenn man sich sie leisten kann bzw. will: Ohne Objektiv wird die Leica M11 ungefähr 8500 Euro kosten.
Sony RX100 und Sony a6000: Günstig und gut auf die Straße
Wer eine passable Anfänger-Kamera mit 28mm-Festbrennweite für die Streetfotografie zu einem sehr günstigen Preis sucht, wird bei Sony mit der Sony RX100 fündig werden. Trotz eines kleinen Sensors mit 13.2 x 8.8 mm macht sie in Tests gute, scharfe Bilder. Leider hat sie keinen Sucher.
Die Sony a6000 ist schon ein etwas älteres Modell und deshalb schon für 400-500 Euro ohne Objektiv zu haben. Der Autofokus ist etwas schneller als bei der Fuji X-Pro2 und der verbaute Sensor ist auch gut, somit stellt auch diese Sony für Einsteiger in die Street Photography, die keine Festbrennweite wollen, sondern eine Kamera mit wechselbaren Objektiven, eine ideale Alternative zum “kleinen Bruder” RX100 dar.
Nikon und Canon, wo bleiben eigentlich die?
Die alten Platzhirsche der DSLR-Fotografie haben den Trend der Street-Fotografie etwas verschlafen. Unter den Canon-Kameras der letzten 10 Jahre habe ich nichts brauchbares entdecken können, allein die 5D Mark2 ist immer noch ein Klassiker. Eine Nikon-Kamera für Street Photography ist die Nikon Z6, die mit schnellem Autofokus, einem guten Sensor und der gewohnt großen Auswahl an Brennweiten.
Was ist denn nun die beste Kamera für Streetfotografie 2023?
Die beste Kamera ist immer die, die am besten zu dir passt. Das kann auch dein iPhone sein, da du es immer bei dir hast. Aber ich persönlich würde, wenn Geld keine Rolle spielen würde, in 2023 die Leica M11 kaufen. Bis dahin bin ich glücklich mit der Fuji x100v. Falls du noch weitere Streetfotografie-Kamera-Tipps hast, schreib doch einen Kommentar!
Was hältst du von der Panasonic Lumix TZ202 für Streetfotografie?
Ich bin noch Anfängerin und habe noch etwas Bammel „nur“ mit Festbrennweite unterwegs zu sein.
Hi Daniela, ist sicher ne super, vielfältig einsetzbare Kamera! Für Street Photography find ich sie nicht ideal, da halt mit Zoom, aber das ist Geschmacksache. Wenn man mit Festbrennweite fotografiert, ist sicher auch als Anfängerin die Lernkurve viel größer am Anfang, und viele Situationen auf der Straße sind halt, wenn man sich für die richtige Brennweite bei einem Zoomobjektiv dann entschieden hat, vorbei. Ich bevorzuge da stark die Vereinfachung – aber du musst danach entscheiden, was sich richtig für dich anfühlt! Bei Bedarf kannst du sie ja wieder verkaufen…
Die RX100 ist “günstig”, hat eine 28mm Festbrennweite und keinen Sucher? Da passt wohl einiges nicht…
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum bei fast allen in diesem Genre die X100 und die Ricoh so hoch im Kurs stehen. Es sind doch ziemlich langweilige Objektive, und Street Photography hauptsächlich mit ca 35mm zu machen, ist sowas von ausgelutscht. Zudem kann ich eine Kamera ohne Sucher bei hellem Licht nicht gebrauchen.
Sony A6600 oder die neue A6700 in Verbindung mit den kleinen Festbrennweiten von Sigma (robust) oder Samyang (leicht) wäre aktuell meine Favoriten. Real nehme ich verschiedene A7, oft die A7R3, mit Tamron 28-75, aber auch zB mal mit dem sehr schnell fokussierenen 85mm f1.8.