5 Gründe, als Street Photographer die Ukraine zu lieben

Ich war letzten Monat in der Ukraine. Leider war die Zeit nicht ausreichend, ich habe in 5 Tagen Kiew und Lviv (Lemberg) gesehen, aber es hat ausgereicht um sagen zu können: Das war nicht mein letzter fotografischer Trip in die Ukraine. Warum ist das so? Hier sind die 5 Hauptgründe, warum ich die Ukraine für einen perfekten Ort für Street Photography halte: 

 

Die Architektur

Die Zeit scheint vielerorts stehengeblieben. In Kiew gibt es monumentale sozialistische Architektur, die an Moskau oder an die Karl-Marx-Allee in Berlin erinnert, doch im Gegensatz zu ihrem Berline Doppelgänger größer und prächtiger. Zeiten aus Sowjetzeiten stehen hier neben prächtigen Jugendstilgebäuden. Architektonische Epochen prallen hier ganz natürlich aufeinander. Am Andreassteig fühlt man sich wie in Montmartre. Lviv/Lemberg hat ein perfekt saniertes Zentrum vorzuweisen, doch sobald man sich aus dem ersten inneren Stadtring entfernt, werden die Häuser grauer und baufälliger. Hier herrscht in einzelnen Vierteln eine Stimmung wie in Berlin vor dem Mauerfall.

Der bekannte und hochsympathische Straßenfotograf Taras Bychko führte Chris Wilson und mich durch Gegenden abseits der Touristenrouten. Vielen Dank nochmal dafür, Taras!

Eine alte Straße im Zentrum von Lviv.

 

Die Autos

Grandios für Street Photographer, die diese Epoche nicht erlebt haben: Hier sieht man noch viele wunderschöne Autos aus den 60er und 70er Jahren. Im Gegensatz zu den heutigen Autos mit verspiegelten Fenstern ist es bei diesen alten Autos ein Leichtes, schöne fotografische Effekte mit Durchsichten durch diese Oldtimer zu zaubern. Ich habe mich zumindest an diesen alten Autos nicht sattsehen und -fotografieren könen.

Alte Autos im Zentrum von Lviv.

 

Die Menschen

Die Menschen sind trotz der schwierigen politischen Situation des Landes und der bitteren Armut, in der viele leben, unglaublich herzlich und offen. Ich hatte kein einziges Mal Probleme beim Fotografieren von Passanten auf der Straße. Mit Ausnahme von einem Markt, auf dem wohl aber teilweise geschmuggelte Warre verkauft wurde – dessen war ich mir vorher nicht bewusst.

Street Photography ist in der Ukraine eher noch unbekannt, und somit fehlt auch die im Westen grassierende Skepsis Straßenfotografen gegenüber.

Auf einem Markt im Zentrum von Lviv.

 

Die alten Menschen

Die alten Mamutschkas mit ihren faltigen, vom Leben gezeichneten Gesichtern in farbenprächtige Kopftücher gehüllt bieten fantastische Street Photography Gelegenheiten. Von diesen alten Mütterchen war ich während meines Aufenthaltes in Lviv besonders gebannt.

Diese Frau bietet eine im Westen unbekannte Dienstleistung an: Sie wiegt mit ihrer Haushalts-Personenwaage Passanten für ein paar Cents.

 

Die Sauberkeit und Sicherheit

Als Berliner war ich von den sauberen Straßen in der Ukraine begeistert. Kein Sperrmüll, kein Dreck – und immer jemand zu sehen, der die Straße fegt. Überflüssiger Müll muss also später in Photoshop nicht weggestempelt werden! Obwohl die Menschen hier sehr arm sind, gibt es so gut wie keine Straßenkriminalität. Das heißt natürlich nicht, dass du deine Kamera irgendwo ablegen solltest, aber die Gefahr von Diebstählen und Raubüberfällen halte ich in Lviv oder Kiew für deutlich geringer als z.B. in Berlin.

Mein Tipp: Ab nach Lviv – für einen unvergesslichen Street Photography Trip!

 

Auf was wartest du noch? Wizz Air bringt dich in anderthalb Stunden von Berlin nach Lviv. Lass dir den noch unbekannten Street Photography Hotspot Ukraine nicht entgehen! 

 

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