Dein Street Photography Guide für Düsseldorf
Düsseldorf ist die Stadt der Schönen und Reichen und bietet so viele Motive, dass man sich Wochen mit der Fotografie beschäftigen kann. Allerdings ist das Reichtum nur ein Teil der Landeshauptstadt.
Parks, urbane Stadtquartiere im Norden und Süden, das Benrather Schloss und eine Kaiserpfalz in Kaiserswerth sind Facetten der Rheinmetropole, in der das Leben insbesondere auf der Rheinuferpromenade in der Nähe des Landtages, in der Altstadt und auf der bekannten Königsallee pulsiert.
Street Photography in Düsseldorf – die besten Orte
Der Medienhafen, die Rheinuferpromenade mit ihrem beleuchteten Rheinturm, die Altstadt und die Königsallee gehen nahtlos ineinander über und zeigen die Eleganz und das Leben der Stadt. Reiche, Bonzen und wer etwas auf sich hält, flaniert auf der Königsallee. Der Street Photographer trifft dort auch normale Leute und erlebt skurrile Situationen: Jugendliche, die hinter einem Nerzmantel herlaufen und wie ein Hund bellen, weil sie Gegner der Pelzmode sind. Gestylte Menschen laufen neben Obdachlosen. Die Königsallee ist ein perfekter Ort für Straßenfotografen, die Menschen und den Widerspruch zwischen Arm und Reich eingefangen möchten. Der Kö-Graben, ein kleines Gewässer in der Mitte der Königsallee, ist verziert mit verschnörkelten Brunnen und kleinen Brücken. An Diesem Ort kannst Du zahlreiche Details mit vielen Facetten fotografieren: die Architektur, die Eleganz und Arroganz flanierender Menschen und in Seitenstraßen Exotisches. Am Anfang der Königsalle findest Du die Shadow-Arkaden, einen Apple Store und italienische Cafés im neuen Kö-Bogen von Daniel Libeskind.
In direkten Anschluss an die Königsallee folgt der Hofgarten. Ein Park mit romantischen Brücken, Skulpturen und Vitrinen. Zeitgenössische Architektur scheint hier nahtlos in eine Kulisse von André Rieu überzugehen. Du findest Plätze mit leuchtenden Parkbänken. Am anderen Ende der Königsalle, Richtung Graf-Adolf-Platz, sind die neuen U-Bahn-Haltestellen. Es ist der den Übergang zum neuen Hafen: Die Häuser des namhaften Architekten Frank O. Gehry und neu inszenierte Altbauten bilden eine spannende Kulisse.
Für Straßenfotografen sind die Brücken in diesem Stadtviertel besonders spannend. Auf der Brücke zwischen den O. Gehry Häusern und dem Hyatt Hotel begegnet man regelmäßig Fotoshootings für einen neuen Mode-Katalog. Wenn Du Glück hast, bekommst Du die Models gleich gratis dazu. Willst Du das Parlament oder die O. Gehry Häuser in der Totale ablichten empfiehlt sich die große Wiese unter der Rheinkniebrücke hinter der Jugendherberge. Rund um den Rheinturm und den Landtag sind, dank der farbigen Beleuchtung, vor allem nachts spannende Motive zu finden. Hinter der Rheinuferpromenade beginnt die Altstadt. Perfekte Motive sind die Düssel und die kleinen Gassen und Kneipen. Läuft man von der Altstadt zum Shadowplatz nahe der Königsallee, findet man in der Immermanstraße das „Japanzentrum“. Das Hotel Niko hat einen Innenhof, in dem man die Japanische Bauweise erleben kann. Neben Mangashops entdeckt man einen urbanen Hof mit spannenden Sichtachsen.
Beim nahe gelegenen Hauptbahnhof empfiehlt sich die Rückseite am Bertha-Von-Suttner-Platz. Eine Skulptur und ein Brunnen in der Mitte des Platzes bilden einen kleinen Ort der Naherholung. Menschen sitzen hier und lesen Bücher, machen Tricks mit den Skateboards. Die umgebenden Gebäude sind mit Brücken miteinander verbunden. Dieser Platz ist postmoderne Architektur pur.
Moderne Architektur und Urbanität
Der Universitätscampus ist ein perfekter Ort für Fotografen. Im Stil der Moderne bietet er zahlreiche Ansichten, Wege, die plötzlich zu Wänden werden, abstrakte Formen und karge Begrünung, die das Areal in eine unwirkliche Umgebung verwandeln. Lüftungsschächte ragen aus dem Erdreich, Treppenstufen erscheinen scheinbar aus dem Nichts, Sichtbeton und rote Ziegel kreieren zahllose Räume. Eine Glaskuppel, der botanische Garten, erscheint am Horizont. Nahtlos geht das Gelände in einen Park über. Brücken mit Graffiti überzogenen Wänden erscheinen, Monolithen erheben sich und weisen den Weg in den Südpark, der in den Volksgarten übergeht. Im Volksgarten findet man große Spielplätze, Wasseranlagen, ein Labyrinth (nähe Höseler Straße), verschiedene Kunstgegenstände und einen “Uhrwald”. Der Uhrwald ist eine Matrix aus Bahnhofsuhren, die alle dieselbe Uhrzeit und in dieselbe Himmelsrichtung zeigen.
Im Norden von Düsseldorf findest Du den Nordpark. In diesem Park sind geschnittene Gewächse, ein japanischer Garten, Alleen aus Springbrunnen und -typisch für Düsseldorf- alles in einem edlen Ambiente. Weiter nördlich ist der Flughafen. Er ist ein unglaublich dankbares Motiv. Mit einer eigenen Schwebebahn und seiner s-förmigen Fassade wirkt er futuristisch. Man sich einen ganzen Tag nur mit dem Flughafen und dem umliegenden Gelände beschäftigen. Im Stadtteil Lohhausen gibt es einen Ort der an den Film „Waynes World“ erinnert. Für den Streetfotografen ist die Nacht in der Einflugschneise dort ein Füllhorn. Der Einstieg beginnt in der Lilienthalstraße. Ab der Stadtbahnhaltestelle “Messe Ost” musst Du in Richtung Norden den Gleisen folgen. Neben den Gleisen ist ein kleiner Fußweg. Auf Höhe der Lilienthalstraße fährt die Stadtbahn unter mehrstöckigen Brücken durch. Auf mehreren Etagen kreuzen Straßen und die Autobahn. Dazwischen sind die Gleise der Stadtbahn verlegt. Farbenfrohe Graffiti und die verschiedenen Ebenen der Brücken stellen ein Motiv dar, das man so in New York vermuten würde.Für den Streetfotografen der das “Underground”-Feeling in Düsseldorf sucht ist dieser Ort eine spannende location. Lässt man die Brücke hinter sich und geht weiter in Richtung Norden, erscheint der Flughafen auf der rechten Seite. Folge weiter der Lilienthalstraße bis zum Spielberger Weg.
In der Straße findest Du Signalanlagen des Flughafens, dessen Masten in den Vorgärten der Häuser stehen. Die kleinen Fenster der Häuser wirken befremdlich. Im mittleren Teil des Spielberger Wegs ist ein Lärmschutzwall, hinter dem sich die Start- und Landebahn des Flughafens befindet. An dieser Stelle kannst Du die startenden und landenden Flugzeuge regelrecht mit der Hand greifen. Tags und nachts bietet diese Location unfassbare Motive. Je nach Standort kannst Du die Piloten in ihrem Cockpit erkennen. Es lohnt sich, hier ein wenig herumzulaufen.
Weiter südlich in der Stadt befindet sich die Fleher Brücke. An der Straße “Fleher Deich” gibt es einen Fußweg zur Brücke. Überquere die Brücke und Du gelangst zu einem Sandstrand und einem großen von der Brücke überdachten Bereich. Die Architektur der Brücke, feiernde Menschen, Lagerfeuer, Partys, Sandstrand: Großartige Motive warten auf Dich! Einen weiteren Sandstrand findest Du hinter dem neuen Medienhafen. Im Medienhafen musst Du die Fußgängerbrücke in Richtung Bremer Straße überqueren. Der Sandstrand ist bei der Düsseldorfer Jugend wohlbekannt. Dort findet man einen hervorragenden Blick auf die Rheinkniebrücke. Für Streetfotografen ist dieser Ort besonders spannend, wenn die „Große Kirmes am Rhein“ stattfindet (in den letzten zwei Juli Wochen). Bewegte Lichter, Menschenmassen, die sich auf Brücken vorwärtsquälen, Schiffe, Pärchen, Lagerfeuer auf dem Sandstrand und andere inspirierende Motive findest Du dort.
Empfehlenswert ist die neue U-Bahn Strecke. Es lohnt sich, ein Tagesticket zu kaufen, und die U-Bahnhöfe von der Altstadt in Richtung Bilk abzufahren. Sie sind lichtdurchflutet, zeigen viele offene Übergänge und eignen sich daher für Weitwinkel- und Teleobjektiv. Man kann sehr gut Menschen beobachten, die in die Bahn einsteigen, warten oder die Linien wechseln. Alle Bahnhöfe sind künstlerisch gestaltet und bieten aufgrund der Architektur zahllose Motive. Die älteren U-Bahnhöfe mit ihrem düsteren Ambiente findet man zum Beispiel an der Königsallee in der Steinstraße und entlang allen Linien, die Richtung Norden fahren (U78/U79). Im Süden der Stadt steht das barocke Benrather Schloss. Das Lustschloss wurde vor einem Schlosspark mit Weihern, Gärten und Springbrunnen erbaut. Du hast dort die Möglichkeiten mit Parallaxen herumzuexperimentieren.
Beispiele für spannende Street Photography aus Düsseldorf auf Flickr bietet z.B. Marius Vieth:
Galerien in Düsseldorf
In der Stadt gibt es viele Museen und regelmäßige Ausstellungen. Für Fotografen ist die Galerie Lumas in der Grünstraße in der Nähe der Königsallee ein guter Ort, um auch mal ein nettes Gespräch zu führen.
Fotoausstellungen gibt es regelmäßig bei Foto Koch. Wechselnde Ausstellungen auch für Fotografie findest Du im NRW-Forum oder im Museum Kunst Palast. Beliebt ist der Rundgang der Kunsthochschule im Juli. Dort lohnt sich ein Besuch in der Werkstatt für Fotografie.
Fachlabore
- Das „hsl Fachlabor“ ist seit fast 30 Jahren Anlaufstelle für professionelle Fotokunden. Adersstraße 49
- Das Schwarzweiss Fachlabor Erika Vogel ist ein Labor im Norden der Stadt. Erkrather Strasse 292
- Das Centrallabor Oedenkoven ist ein Belichtungslabor mitten im Zentrum. Pionierstrasse 15
Die bekanntesten Fotoläden
- Foto Leistenschneider hilft auch weiter, wenn das Budget knapp ist. Schadowstraße 11 (in den Shadow Arcaden)
- Foto Koch ist einer der bekanntesten Fotohändler, da er schon seit Jahren in Düsseldorf ist. Für viele Düsseldorfer ist er der Händler des Vertrauens. Schadowstraße 62
- Foto Goertz ist bekannt für kompetente, ehrliche Beratung. Man wird als Kunde ernst genommen. Bilder werden direkt vor Ort in guter Qualität belichtet. Kaiserstr. 23