Berlin ist derzeit das kreative Zentrum von Europa. Es hat die Geschichte des 20. Jahrhunderts, des Kalten Krieges und der Teilung als kreative Chance wahrgenommen, um sich daraus neu zu entwickeln. Viele Künstler, wie aber auch Kunst-Begeisterte zieht es deshalb in diese vibrierende Stadt, um dort auszustellen oder zu arbeiten. Über 400 Galerien schossen wie Pilze aus der Erde, darunter auch zahlreiche Fotogalerien. Die Fotografie boomt. Fotokunst in Berlin hat allerdings eine lange Tradition. So kommen berühmte Fotografen wie Helmut Newton und Wim Wenders aus der Stadt. Wim Wenders hat der Stadt mit seinem Film “Himmel über Berlin” auch ein Denkmal gesetzt.
Die Fotokunst-Szene mit ihren Museen, Galerien und Ausbildungsorten kann man an 3 verdichteten Orten festmachen:
- in der City West um den Hardenbergplatz & Zoologischen Garten
- in Stadtmitte um den Hackeschen Markt & Oranienburger Straße sowie
- im Bezirk Friedrichshain und teilweise auch in Prenzlauer Berg.
Die wichtigsten Museen für Fotokunst in Berlin
Berlin hat wichtige Museen, die sich auf Fotokunst spezialisiert haben. Nicht nur die fotografische Avantgarde und Kunstszene ist in Berlin zu Hause, auch die umfangreichen Sammlungen machen Berlin zu einem ganz besonderen Ort.
Helmut Newton Stiftung
Der in Berlin geborene Fotokünstler Helmut Newton gründete noch zu Lebzeiten die “Helmut Newton Stiftung”. Diese hat zwar ihren Sitz in Zürich, jedoch arbeitet die Stiftung international. Helmut Newton vermachte zahlreiche seiner Kunstwerke und Fotopositive der Stiftung. Die Aufgabe der Stiftung ist, die Kunstwerke von Helmut Newton sowie June Newton auszustellen, zu archivieren und zu schützen. Dabei wurde ein Vertrag mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz geschlossen. In diesem Vertrag ist festgelegt, dass die Helmut Newton Stiftung dauerhaft über 2 Etagen des ehemaligen Landwehrcasinos in Berlin verfügen kann, um Ausstellungen zu veranstalten.
2004 eröffnete die Helmut Newton Stiftung in Berlin ihre Pforten. Seit dem gibt es in dem Landwehrcasino wechselnde Ausstellungen über Helmut Newton. Ergänzt werden die Ausstellungen von anderen Fotografie-Ausstellungen und Künstlern. Ideal ist die Konzeption des Museums, welches mit dem Museum für Fotografie kooperiert. Dieses ist in ein und demselben Gebäude untergebracht. Dabei war es Helmut Newton selbst immer wichtig, dass das Fotomuseum keine tote Ausstellung, sondern eine lebendige Institution ist.
Das Landwehrcasino hatte für Newton zudem einen anderen, nämlich ideellen Wert: Es war eines der letzten Gebäude, die Helmut Newton bei seiner Flucht aus Berlin im Jahr 1938 vom Zug aus bewusst gesehen hatte.
Die Helmut Newton Foundation ist in den beiden unteren Ebenen des Landwehrcasinos untergebracht und zeigt die Dauerausstellung “Helmut Newton’s Private Property”, sowie Ausstellungen zum Werk von Newton, Newtons Frau – Alice Springs – und Weggefährten.
Das Landwehrcasino liegt in der Jebenstraße, direkt beim Bahnhof Zoo.
Adresse: Jebensstraße 2, 10623 Berlin. Weitere Informationen finden Sie hier.
Museum für Fotografie (Berlin)
Das Museum für Fotografie gehört zu den Staatlichen Museen Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es befindet sich, gleich wie das Helmut Newton Museum, im ehemaligen Landwehrcasino im Berliner Ortsteil Charlottenburg.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2004 ist es zum wahren Hit-Museum aufgestiegen und ein Publikumsmagnet erster Klasse. Es ist als Ausstellungs-, Forschungs-, und Dokumentationszentrum für Fotografie konzipiert und gehört der Abteilung der Kunstbibliothek Berlin an. Zusammen mit der Helmut Newton Foundation bespielt das Museum für Fotografie etwa 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Berühmt ist der Kaisersaal im 2. Obergeschoss. Hier werden auf 650 Quadratmetern wechselnde Ausstellungen für jede Art der Lichtkunst und Fotografie des 19. bis 21. Jahrhunderts organisiert. Vor der Renovierung war der Kaisersaal eine Ruine, und bot zwischen 2004 und 2008 einen ungewöhnlichen Ort für ungewöhnliche Ausstellungen. Spektakuläre Installationen entstanden von Künstlern und Fotografen, wie Raimund Kummer, Philipp Schönborn, M+M, Simone Mangos, Boris Hars-Tschachotin, Raymond Depardon, Hannes Nehls, Reiner Leist und Regina Schmeken, welche die Ruine des Kaisersaals für eine Auseinandersetzung mit dem Raum und seiner Beschädigung im 2. Weltkrieg nutzten. In seiner offenen Art konnten im Museum auch die Grenzbereiche zwischen Fotografie und Skulptur, sowie Fotografie und Religion oder Fotografie und Geschichte ausgelotet werden.
Im Kaisersaal findet stets ein abwechslungsreiches und spannendes Ausstellungsprogramm statt, welches sich aus den fotografischen Sammlungen der Staatlichen Museen von Berlin zusammenstellt. Aber auch Werke berühmter Fotokünstlerinnen und Fotokünstler finden hier ihren Platz, sowie wichtige Standpunkte und Themen der Fotografie-Geschichte. Daneben werden Symposien und Workshops veranstaltet, sowie Vorträge zu aktuellen Forschungsfragen und Führungen organisiert.
Adresse: Jebensstraße 2, 10623 Berlin. Weitere Informationen finden Sie hier.
Martin Gropius Bau
Der Martin Gropius Bau wurde von den Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden entworfen und gebaut. Die Formensprache des Gebäudes erinnert an die Renaissance, allerdings ist der Bau erst 1881 eröffnet worden und zählt damit zur Schinkelschule. Martin Gropius ist übrigens nicht mit seinem Neffen, dem Architekten Walter Gropius, zu verwechseln.
Das Gebäude wurde in den Kriegswirren 1945 stark beschädigt. Erst 1978 wurde das Haus wieder restauriert und in Stand gesetzt. 1981 eröffnete eine große Schinkel-Ausstellung das Museum neu. Nun gehört es zu einen der berühmtesten und schönsten Museen Deutschlands. 2001 übernahmen die Berliner Festspiele das Haus. Sie veranstalten pro Jahr in etwa 10 Ausstellungen im Bereich Kunst, Fotografie, Archäologie und Kulturgeschichte.
Adresse: Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin. Weitere Informationen finden Sie auch hier.
Die wichtigsten Galerien für Fotokunst in Berlin
C/O Berlin Foundation
Museum in Berlin-Charlottenburg
Hardenbergstr. 22-24, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: 11 – 20 Uhr, Café von 10 – 20 Uhr
Eintritt: zirka 10 Euro, ermäßigt zirka 6 Euro
Station: S+U-Bahn Zoologischer Garten
Kurzinfo: C/O Berlin versteht sich als Ausstellungshaus für Fotografie sowie Visuelle Medien. Das Haus präsentiert international anerkannte Künstler und Künstlerinnen. Es fördert aber auch junge Foto-Talente und bietet Bildungsprogramme und Vermittlungsprogramme für Kinder/Jugendliche.
Camera Work
Galerie in Berlin-Charlottenburg
Kantstraße 149, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S-Bahn Savignyplatz / U-Bahn Uhlandstraße
Kurzinfo: In der Camera Work in der Kantstraße lassen sich seit 20 Jahren Fotokunstwerke von berühmten Künstlern bewundern, welche oftmals Weltruhm erlangt haben. Die Galerie zählt mittlerweile zu den weltweit besten Fotogalerien. Sie präsentiert die modernen Positionen der Fotokunst, und ist immer auf der Suche nach neuen Entwicklungen im Hier und Jetzt. Neben berühmten Fotokünstlern zeigt die Galerie auch junge zeitgenössische Talente.
AFF Galerie
Galerie in Berlin-Friedrichshain
Kochhannstraße 14, 10249 Berlin
Öffnungszeiten: Samstag & Sonntag 15 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S-Bahn Landsberger Allee
Kurzinfo: Die aff Galerie ist eine nicht-kommerzielle Galerie für Fotokunst. Sie wird durch eine Gemeinschaft von Fotografinnen und Fotografen geführt und versteht sich mehr als eine Art Plattform. Zeitgenössische Fotografie, junge Talente und aufstrebende Künstlerinnen und Künstler werden dort präsentiert.
Fotogalerie Friedrichshain
Galerie in Berlin-Friedrichshain
Helsingforser Platz 1, 10243 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 – 18 Uhr, Donnerstag 10 – 20 Uhr
Eintritt: frei
Station: S+U-Bahn Warschauer Straße
Kurzinfo: Die Fotogalerie Friedrichshain liegt im Osten der Stadt am Helsingforser Platz. Sie ist die älteste kommunale Fotogalerie von Berlin. Ihre Gründung geht auf das Jahr 1985 zurück. Damals war sie die überhaupt erste Galerie in Ostberlin, also der DDR, die sich der Fotokunst widmete. 32 Jahre nach ihrer Gründung liegt der Schwerpunkt immer noch auf sozialdokumentarischer Fotokunst, sowie sozial engagierter Fotografie.
Fotogalerie Argus
Galerie in Berlin-Mitte
Marienstr. 26, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 14 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S+U-Bahn Friedrichstraße
Kurzinfo: Die argus fotokunst ist 1996 von dem Dokumentar-Filmemacher Norbert Bunge gegründet worden. Die Handschrift der Galerie ist die Handschrift Brunges, dessen Vorliebe der dokumentarischen und erzählenden Schwarz-Weiß Fotografie gilt. Die klassische Fotografie des 20. Jahrhunderts ist vertreten, mit einer klaren Abgrenzung zur Digitalfotografie. Die Fotogalerie zeigt in regelmäßigen Ausstellungen von Fotokünstlern und Künstlerinnen thematisch aufbereitete Fotografien. Das Ziel ist dabei, die klassische Fotografie des letzten Jahrhunderts in all ihren Facetten sichtbar zu machen.
Galerie Springer Berlin
Galerie in Berlin-Charlottenburg
Fasanenstraße 13, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 – 18 Uhr, Samstag 12 – 15 Uhr
Eintritt: frei
Station: U-Bahn Uhlandstraße
Kurzinfo: Die 1998 nach Berlin übersiedelte Galerie hat Verträge mit einer Gruppe von vor allem internationalen Künstlern, wobei sich die Galerie die den letzten Jahren mehr auf Fotokunst fokussiert hat. Jährlich finden in etwa 4 bis 6 Ausstellungen statt. Daneben betreut die Galerie sowohl öffentliche und private Sammlungen.
CWC Gallery
Galerie in Berlin-Mitte
Auguststraße 11–13, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 – 18 Uhr, Samstag 11 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S-Bahn Oranienburger Straße
Info: Die CWC Galerie ist ein Ableger von Camera Work und eröffnete 2012 in der einst “Jüdischen Mädchenschule Berlin” ihre Pforten. Das mit spätexpressionistischen Baukunst-Elementen vom Architekten Alexander Beer errichtete Gebäude verbindet damit Neue Sachlichkeit mit zeitgenössischen Positionen der Fotokunst in Berlin, aber auch Positionen der Malerei, Video und Skulptur.
Gedenkstätte Berliner Mauer
Museum in Berlin-Mitte
Besucherzentrum, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S-Bahn Nordbahnhof / U-Bahn Bernauerstraße
Kurzinfo: Die Gedenkstätte Berliner Mauer entlang der Bernauer Straße ist ein Museum im urbanen Raum mit realistischen Bezügen. Denn es dokumentiert die Berliner mauer und die ehemalige Teilung der Stadt an dem Ort der ehemaligen Grenze. Die Außen-Ausstellung ist auf dem in Ost-Berlin gelegenen Streifen zu sehen. Gegenüberliegend gibt es ein Besucherzentrum und Dokumentationszentrum, welches viele Fotos von der Teilung und dem Alltagsleben der damaligen Bewohner beherbergt.
Chausee 36
Galerie in Berlin-Mitte
Chausseestrasse 36, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14 – 19 Uhr.
Eintritt: keine Angabe
Station: S-Bahn Nordbahnhof / U-Bahn Naturkundemuseum
Kurzinfo: Die Galerie CHAUSSEE 36 sieht sich als Plattform von kreativem Austausch und Kooperation. Dabei bildet die Fotografie einen besonderen Schwerpunkt, da die Fotografie ein einzigartiges Medium der Dokumentation ist. Die Galerie ist gleichzeitig auch Event & Shooting Location, sowie Residence.
Johanna Breede Photokunst
Galerie in Berlin-Charlottenburg
Fasanenstraße 69, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 – 18 Uhr, Samstag 11 – 16 Uhr.
Eintritt: frei
Station: U-Bahn Uhlandstraße
Kurzinfo: Unweit der Galerie Springer ist in der Fasanenstraße seit 2009 eine weitere Galerie angesiedelt: die Johanna Breede Photokunst. 8 Jahre leitete Johanna Breede die die Photokunst-Abteilung der Villa Grisebach-Auktionen. Nun ist sie in den eigenen minmalistischen Räumlichkeiten zu Hause. Dabei zeigt sie klassische und zeitgenössische Fotokunst aus Berlin und in Berlin von etablierten Foto-Künstlern wie dem Porträtfotografen Stefan Moses und Robert Lebeck.
PHOTO EDITION BERLIN
Galerie in Berlin-Prenzlauer Berg
Ystaderstraße 14a, 10437 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch 14 – 18 Uhr und Samstag 12 – 16 Uhr.
Eintritt: keine Angabe
Station: S+U-Bahn Schönhauser Allee
Kurzinfo: Eine weitere international anerkannte Galerie für zeitgenössische Fotokunst in Berlin ist die PHOTO EDITION BERLIN. Sie wurde 2008 eröffnet. Den Schwerpunkt hat die Galerie auf Fotokünstler in Berlin und Deutschland gelegt, sowie auch auf international renommierte Künstler, welche sich im Feld der konkreten oder generativen Fotografie bewegen.
Die wichtigsten Ausbildungsstätten für angehende Fotokünstler in Berlin
Lette Verein
Stiftung Berlin Schöneberg
Viktoria-Luise-Platz 6
10777 Berlin
Der Lette-Verein wurde 1866 gegründet, ist also schon 150 Jahre alt. Er ist als Stiftung des öffentlichen Rechts für Berufsausbildungen ins Leben gerufen worden. Dabei trägt er 3 Berufsfachschulen. Ausbildungen werden staatlich anerkannt, man kann dort Fachhochschulreife erwerben. Interessant ist dabei die “Berufsfachschule für Design”. In ihr werden Foto-Design, Grafik-Design und Modedesign auf Grundlage eines Mittleren Schulabschlusses unterrichtet. Man kann dabei künstlerisch-gestalterische, technische und handwerkliche Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, sowie Fähigkeiten zur selbständigen Planung und Konzept Entwicklung.
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Ostkreuzschule
Behaimstraße 32/34
13086 Berlin
2005 wurde die Ostkreuzschule für Fotografie von Thomas Sandberg und Werner Mahler gegründet. Schwerpunkt der Schule ist es, den fotografischen Blick zu üben und zu schulen. Die Ostkreuzschule bietet unterschiedliche Kurse (Seminare) und ein Studium in unterschiedlichen Klassen an: Man durchläuft dabei die Basisklasse, die Fachklasse, die Meisterklasse und die Abschlussklasse. Das Studium dauert 7 Semester.
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Neue Schule für Fotografie
Brunnenstr. 188-190
10119 Berlin
Die Neue Schule für Fotografie ist 2007 gegründet worden und liegt in der Nähe des Rosenthaler Platzes. Die Schule verfügt über 4 Unterrichtsräume auf etwa 735 m2, darunter Fotostudios, Labore und Galerie-Räume. Forschung und Unterricht sind hier kombiniert, die Dozenten erfahrene Fotografen. Das Studium dauert wiederum 7 Semester.
Austauschprogramme gibt es mit der Academia of Visual Arts in Mexico.
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Photocentrum der Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg
Wassertorstraße 4
10969 Berlin
Das Photocentrum der Gilberto-Bosques-Volkshochschule hat einen hervorragenden Ruf und steht über 4 Jahrzehnte in der Tradition künstlerischer und engagierter Fotografie.
Unter den Dozenten der Kurse sind unter anderem Ebba Dangschat, Klaus W. Eisenlohr, Peter Fischer-Piel und Oliver S. Scholten. Auch die sozialen und urbanen Aspekte beim Foto werden ausführlich diskutiert. So werden in der Klasse von Klaus W. Eisenlohr die persönlichen Sichtweisen auf soziale, politische und urbane Situationen geschult und in das Fotografieren eingebunden. Nahe Blicke sind für ihn das Entscheidende, also der subjektive Blick auf die Wirklichkeit. Die Abschlussarbeiten werden oft gemeinsam ausgestellt, so dieses Jahr in dem denkmalgeschützten Bikini-Haus.
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Design Akademie Berlin
SRH Hochschule für Kommunikation und Design
Prinzenstr. 84.1
D-10969 Berlin
Auf der Design Akademie kann man Fotografie richtig studieren und mit dem Bachelor of Arts abschließen. Der Studiengang heißt: “Bachelor of Arts Fotografie”. Er dauert 6 oder 7 Semester und kostet 690 Euro pro Monat. Die Örtlichkeiten sind hinlänglich bekannt, denn die Design Akademie befindet sich im Aufbauhaus, ein kreatives Zentrum unterschiedlicher Disziplinen am Moritzplatz.
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Die wichtigsten Berliner Fotokünstler des letzten Jahrhunderts
Helmut Newton
Helmut Newton ist wohl der bekannteste Berliner Fotograf. Ursprünglich hieß er Helmut Neustädter und wurde 1920 in Berlin geboren. 2004 starb er in Los Angeles. Dazwischen lag ein intensives Leben in Australien, Deutschland und Amerika.
Helmut Newton war Sohn einer betuchten jüdischen Knopffabrikanten-Familie in Berlin. Bis zu seinem 16. Lebensjahr besuchte er das Gymnasium, brach die Schule dann aber ab, um bei der Berliner Fotografin “Yva” eine Lehre als Fotograf zu beginnen. 1938 flüchtete auch Newton vor den Nazis Richtung Singapur. Letztendlich landete er in Melbourne. 1956 begann Newton für die australische Vogue zu arbeiten. In den 1970ern etablierte er sich zum begehrtesten Modefotografen der Welt. Besonders Aktfotos und Poträtfotos waren seine Spezialität. “White Woman” wurde als erster Bildband von ihm 1976 herausgebracht und mit dem Kodak-Fotobuchpreis gekrönt.
Im Jahr 2000 erregte sein Buch SUMO-Bildband Aufsehen, da die handsignierte Nummer 1 bei einer Charity-Auktion über 310.000 Euro einbrachte, und zum teuersten Buch des 20. Jahrhunderts wurde.
Newton starb mit 83 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Sein Wunsch, in seiner Geburtsstadt Berlin beerdigt zu werden wurde erfüllt. Er wurde auf dem Städtischen Friedhof in Berlin-Friedenau beigesetzt.
Erich Salomon
Erich Salomon lebte von 1886 bis 1944. Er wurde in Berlin geboren, sein Vater war ein wohlhabender Bankier und königlicher Kommerzialrat. Salomon begann erst mit 39 Jahren den Beruf des Fotografen auszuüben, nämlich als Pressefotograf. Sein Leben davor prägten die Berufe Taxifahrer, Börsenmakler und Werbefachmann in einem Verlag. Als Pressefotograf dokumentierte er die politische Situation und etablierte sich zu einem der wichtigsten Fotografen der Weimarer Republik. Er hatte ausgefeilte Techniken, die er anwandte: So versteckte er seine Kamera in Utensilien wie in seinem Hut oder einer Aktentasche. Erich Salomon wurde 1944 in Auschwitz ermordet.
Horst Faas
Horst Faas wurde 1933 in Berlin geboren. Berühmt wurde er durch seine Reportagen in Vietnam zwischen den Jahren 1962 und 1974. Von 1976 bis 2003 lebte er in London, von wo aus er Afrika, den Nahen Osten und Europa bereiste und fotografierte. Horst Faas starb 2012.
Leni Riefenstahl
Leni Riefenstahl wurde 1902 in Berlin geboren. Sie war Filmregisseurin und Fotografin. Mit ihren Propagandafilmen für das NS-Regime wurde sie weltberühmt, darunter “Triumph des Willens” 1934, und “Olympia” 1938. Sie starb 2003 mit 101 Jahren.
Robert Lebeck
Robert Lebeck war deutscher Fotojournalist und bedeutender Sammler. Er lebte von 1929 bis 2014. Bekannt wurde er durch seine Auslandsreportage “Afrika im Jahre Null”.
Schon 1962 konnte er im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ausstellen.
Lebeck war für seine Gesellschaftsreportagen bekannt. Er fotografierte Schriftsteller, Maler, Musiker bildende Künstler und Politiker. Legendär sind seine Bilder von Romy Schneider, die sehr persönlichen Charakter haben. Lebeck wurde in Berlin beerdigt.
Die wichtigsten lebenden Berliner Fotokünstler
Wim Wenders
Wim Wenders wurde als Wilhelm Ernst Wenders 1945 in Düsseldorf geboren. Er ist einer der bekanntesten deutschen Regisseure und Fotografen. Von 2003 – 2017 hatte er eine Professur für Film an der “Hochschule für bildende Künste Hamburg” inne.
Thomas Demand Berlin/London
Thomas Demand wurde 1964 in München geboren. Derzeit lebt er in Berlin und London. Er ist ein Künstler, der mit einer “anderen” Fotografie arbeitet. Dabei baut er Detail-genau Tatort- und Pressefotografien aus Papier nach, stellt sie auf, und fotografiert sie. Die Papiermodelle werden wieder zerstört, zurück bleiben die Fotos, die Demand dann ausstellt.
Benjamin Katz
Benjamin Katz wurde 1939 in Antwerpen geboren. Seine Eltern waren jüdischer Herkunft, seine Mutter nahm ihn mit nach Berlin, wo er an der Hochschule für Bildende Künste studierte.
Katz schuf mehrere Werke und Ausstellungen gemeinsam mit Georg Baselitz. Die Lieblingsmotive von Katz sind flüchtige Momente und bekannte Künstler. So fotografierte er auch Joseph Beuys, Gerhard Richter und Georg Baselitz. Von 2006 – 2008 lehrte Katz Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf.
Sonstige Anlaufstellen für Fotokunst in Berlin
Sammlung Fotografie
Kunstbibliothek in Berlin-Tiergarten
Matthäikirchplatz 6, 10785 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 – 18 Uhr, Samstag & Sonntag 11 – 18 Uhr
Eintritt: frei
Station: S+U-Bahn Potsdamer Platz
Kurzinfo: Die Sammlung Fotografie – Kunstbibliothek der Staatlichen Museen von und zu Berlin ist eine der größten Museums-Bibliotheken. Etwa 42.000 Werke umfasst die Sammlung Fotografie. Sammlungsexponate werden im Museum Ausgestellt, allerdings können immer nur Teile gezeigt werden, da die Sammlung sehr umfassend ist.
Samlung Boros Berlin
Privatsammlung zeitgenössischer Kunst Berlin-Mitte
Bunker, Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag – muss vorab gebucht werden
Eintritt: 10 Euro bis 25 Euro
Station: S+U-Bahn Friedrichstraße
Kurzinfo: Die sehenswerte Sammlung Boros ist in einem ehemaligen Bunker situiert, der im 2. Weltkrieg für die U-Bahnstation Friedrichstraße konzipiert war. Die Räumlichkeiten sind spektakulär adaptiert. Eine Privatsammlung zeitgenössischer Kunst wird in den Räumlichkeiten gezeigt, darunter auch zahlreiche Fotokunst in Berlin und Fotokunst aus Berlin. Die Werkgruppen umfassen internationale Künstler im Zeitrahmen von 1990 bis heute.
Du kannst übrigens auch all meine Bilder als Prints kaufen. Sieh dich hier auf der Seite oder bei Instagram um und schreib mir bei Gefallen einfach!