Die Diskussion unter Straßenfotografen kommt immer wieder auf, wie jetzt auch häufiger beim 1.Street Photography Festival in Hamburg am vergangenen Wochenende: Welche Objektive sind für die Street Photography am besten geeignet? Kurz vorweg: Es gibt nicht DAS EINE Street Photography Objektiv, die folgenden Zeilen beziehen sich alle auf meine ganz persönliche Einschätzung und die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren als Street Photographer machen konnte.
Los geht´s, ich beziehe mich immer auf das jeweilige KB-Äquivalent.
Alles bis 14mm
Für mich ist alles an Objektiven in der Streetfotografie, was unter 14mm ist, eher im Fish Eye Bereich angesiedelt. Hier wirkt alles sehr dreidimensional, aber es kann auch leicht ins verzerrt-bizarre kippen. Um Fotos auf Partys zu machen, bei denen man extrem nah an die Menschen heran kann, kann ich mir alles unter 14mm als ein geeignetes Objektiv vorstellen, aber im Bereich Street Photography halte ich es für ungeeignet.
14mm bis 24mm
Hier wird es schon interessanter. Du musst zwar auch sehr nah heran an die Personen, die du fotografieren möchtest, hast aber nicht mehr diesen argen Grad an Verzerrung im Bild. Gerade24mm Objektive werden von vielen erfahrenen Streetfotografen genutzt, wie das folgende Bild zeigt, eignen sich Objektive in diesem Bereich nicht nur für die Street Photography, sondern auch für Portraits, auf denen man die Umgebung noch zum Teil des Bildes machen möchte.
28mm
28mm ist wohl das klassische Standard-Street Photography Objektiv.28mm verzerrt wesentlich weniger als die oben genannten Objektive und kommt unseren üblichen Sehgewohnheiten deutlich näher, ist aber immer noch ein Weitwinkelobjektiv. 28mm fotografiere ich gerne mit der Ricoh GR2/ GR3, deren Testbericht du hier nachlesen kannst.
- Daido Moriyama oder Josef Koudelka nutzen z.B. bevorzugt 28mm – also eine durchaus gebräuchliche Brennweite bei den Street Photography Ikonen!
35mm
Das ist meine bevorzugte Standardbrennweite und auch das Objektiv, das sich an der X100t/ x100f und den Vorgängermodellen befindet. Warum bevorzuge ich eine 35mm Brennweite? Man muss nahe an die Menschen heran, aber nicht zu nahe, und wenn man nahe an sein Objekt der fotografischen Begierde heranrückt, wird man mit einem tollen dreidimensionalen Effekt belohnt, der einen geradezu in das Bild hineinzieht, aber ohne den Verzerrungseffekt eines Fish Eye Objektivs zu haben. Jedem Street Photography Anfänger kann ich nur raten, mit einer 35mm Brennweite zu beginnen.
- Henri Cartier-Bresson verwendete 35mm in seinen legendären Streetfotografien – kein schlechtes Vorbild für dieses Objektiv.
50mm
50mm ist eher ein Porträtobjektiv. In der Street Photography kann es aber auch Anfängern helfen, die Scheu sich fremden Menschen auf der Straße zu nähern, zu überwinden. 50mm ist weder im Tele- noch im Weitwinkelbereich, es wird als meist als Normalbrennweite bezeichnet, da es unseren Sehgewohnheiten am meisten entspricht.
85mm und höher
Hier kann man gemütlich seinen Espresso trinken, während man auf der anderen Straßenseite Passanten fotografiert. Hier beginnt ein Brennweitenbereich, der für mich nicht mehr in der street Photography verwendet werden sollte. Zum einen, weil man hierdurch nie seine Scheu davor verliert, Menschen zu fotografieren und zum anderen, da die Aufnahmen mit diesen Objektiven/Brennweiten oft sehr flach und langweilig wirken.
Sie eignen sich, einzelne Passanten aus einer gewissen Entfernung herauszustellen – wer diese Art der Streetfotografie mag, soll zu den Teleobjektiven greifen – für mich ists nichts.
Viel Erfolg mit der Suche nach eurer richtigen Brennweite! -Was ist euer Lieblings-Objektiv für die Straßenfotografie?
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When you speak of focal lengths on these lenses, are you stating the focal length in the 35mm equivalent, taking into account the crop factor of smaller format sensors? Or do you mean the actual focal length of the lens itself? For example, on my Fuji X-H1, if I want to shoot at 28mm focal length, I would need about an 18mm lens.